Die Begegnung mit den Ostwestfalen startete aus RECKEN-Sicht trotz des dritten Spiels in acht Tagen durchaus schwungvoll. Die Niedersachsen bewegten sich im Angriff gut und erspielten sich immer wieder gute Tormöglichkeiten. Allerdings ließ die Chancenverwertung etwas zu wünschen übrig, so dass DIE RECKEN zunächst kaum Kapital aus der besseren Spielanlage schlagen konnten. „Wir haben zu viele freie Würfe ausgelassen“, stellte Geschäftsführer Benjamin Chatton fest. Insgesamt gab es 19 Fehlwürfe.
Zudem präsentierte sich der TuS N-Lübbecke in der TUI Arena nicht wie ein Kellerkind, sondern agierte hellwach und mutig. „Wir hätten in der ersten Halbzeit schon mehr Kontrolle über das Spiel haben können, aber Lübbecke hat mehrere Abpraller bekommen und mit der zweiten Wurfchance die Tore gemacht“, hatte Ortega ein Manko bei seinem Team ausgemacht. Trotzdem nahmen seine Schützlinge eine 14:12 Führung mit in die Pause.
Nach dem Seitenwechsel schafften es DIE RECKEN schnell, sich auf 20:15 abzusetzen. „In dieser Phase haben wir im Angriff zu schnell abgeschlossen und etwas kopflos agiert“, ärgerte sich Lübbeckes Trainer Aaron Ziercke. Sein Team sollte in der Folge sogar bis auf sechs Tore in Rückstand geraten und die meisten der 4.694 Zuschauer freuten sich bereits auf den nächsten RECKEN-Sieg.
Doch die Gäste schalteten noch einmal einen Gang hoch, während DIE RECKEN ein wenig in den Verwaltungsmodus umschalteten und den TuS N-Lübbecke dadurch zurück ins Spiel brachten. „Wir haben in der Schlussviertelstunde zu viele technische Fehler gemacht“, sagte Carlos Ortega. „Man hat gesehen, dass Lübbecke niemals aufsteckt und auch immer wieder Rückstände aufholen kann“, lobte Benjamin Chatton die Ostwestfalen.
Beim 27:26 stand der zwölfte RECKEN-Heimsieg urplötzlich auf der Kippe, doch der starke Timo Kastening blieb in Überzahl nervenstark und markiert 80 Sekunden vor Ende den 28:26 Treffer. Im nächsten Angriff taten sich die Gäste schwer, eine Lücke in der RECKEN-Abwehr zu finden. Daran änderte auch die letzte Auszeit der Ostwestfalen nichts mehr. DIE RECKEN rührten Beton an und provozierten 30 Sekunden vor dem Abpfiff den entscheidenden technischen Fehler beim TuS N-Lübbecke.
Die letzten Sekunden spielten die Niedersachsen souverän herunter und konnten sich danach freuen, in der heimischen RECKEN-Festung auch nach dem dreizehnten Heimspiel ohne Niederlage zu sein.
Weitere Stimmen:
Martin Ziemer, Torwart RECKEN: „Wir sind mit einem blauen Auge davon gekommen. Wir haben zunächst viel richtig gemacht, dann aber viele klare Chancen verworfen. Pavel Atman hat einen wichtigen Teil zum Erfolg beigetragen.“
Jens Bechtloff, Torjäger TuS Lübbecke: „Wir haben stark gekämpft, aber wieder keine Punkte bekommen. Wir haben zu viele einfache Fehler begangen.“
Fabian Böhm, RECKEN-Spieler, der sein 250. Bundesligaspiel bestritt: „Das wir jetzt stets Favorit sind, ist auch eine neue Rolle für uns. Wir haben es nicht geschafft, uns klarer absetzen zu können.“
TSV Hannover-Burgdorf: Ziemer, Semisch – Patrail (8 Tore), Kastening (6/4), Häfner (5), Böhm (3), Johannsen (2), Atman (2), Pevnov (1), Karason (1), Mortensen, Lehnhoff, Olsen, Brovovic, Kalafut, Christophersen, Büchner. (r/RECKEN)