Damit hatten die Kieler überhaupt nicht gerechnet. Ausgerechnet am 58. Geburtstag ihres Trainer Alfred Gislason holten die TSVer ihren ersten Sieg überhaupt gegen die Kieler, und das auswärts. In den ersten 30 Minuten wechselten zunächst die Führungen, das Ortega-Team hielt jedoch voll mit. Die letzte Kieler Führung vor der Pause datierte in der 18. Minute mit dem 9:8. Danach lagen die TSVer immer knapp vorn. Zur Halbzeit hieß es 16:14 für die TSV. Gleich nach dem Seitenwechsel erhöhte der starke Regisseur Morten Olsen auf 17:14. Danach wurde es wieder eng, denn die Kieler kamen immer besser ins Spiel. Aber vorbildlich hielten die RECKEN dagegen. Noch in der 52. Minute führten die Gäste durch einen Treffer von Morten Olsen mit 27:26, doch nach dem Ausgleich kurz darauf schien die Partie doch noch zugunsten der Kieler zu kippen. Malte Semisch hätte der tragische Held werden können, als er sich in der 53. Minute einen bereits gehaltenen Ball selbst ins eigene Tor beförderte. Aber auch nach der 28:27-Führung der Kieler gaben die Burgdorfer nicht auf. Trotz der Zeitstrafe gegen Sven-Sören Christophersen erzielte Morten Olsen den 28:28-Gleichstand in der 56. Minute. Casper Mortensen brachte die TSVer per Siebenmeter in der 57. Minute wieder nach vorn. Nach dem Gleichstand kurz darauf, traf Mortensen wiederum per Strafwurf zum 30:29. Es waren noch 20 Sekunden zu spielen, als der Kieler Niclas Ekberg den Ball neben das Burgdorfer Tor setzte. Im Gegenzug traf Evgeni Pevnov zum alles entscheidenden 31:29-Siegtreffer – die Sensation war perfekt.
„Spitzenreiter, Spitzenreiter“ skandierten die Burgdorfer Spieler nach diesem tollen und verdienten Erfolg. So kann es weiter gehen.
Weiter geht es bereits am kommenden Sonntag von 12.30 Uhr an beim Tabellenletzten TuS N Lübbecke. Aber Vorsicht ist hier geboten, denn im Pokalspiel gegen den TuS holten die Burgdorfer erst in der Schlussphase einen hohen Rückstand auf.
„Die Mannschaft hat großartiges geleistet“ lobte Ortega seine Spieler. „In Kiel zu gewinnen ist etwas Besonderes. Schön, dass die Mannschaft sich und das Trainerteam heute belohnt hat“, freute sich auch Geschäftsführer Benjamin Chatton.
Erfreut zeigte sich Kai Häfner: „Elf Tore kommen nicht oft vor, aber es war ein geiles Spiel. Dies müssen wir genießen, wir haben einen sensationellen Start hingelegt. Wir glauben derzeit an uns und haben die schwachen Rückrunde der abgelaufenen Saison abgehakt.“
TSV Hannover-Burgdorf: Semisch, Ziemer – Häfner (11 Tore), Olsen (6), Mortensen (6/5), Pevnov (3), Patrail (2), Böhm (1), Brozovic (1), Kastening (1), Johannsen, Karason, Kalafut, Büchner.