Entsprechend beeindruckt zeigt sich RECKEN-Trainer Jens Bürkle. „Leipzig spielt sehr diszipliniert. Sie verfolgen einen genauen Plan und agieren zudem sehr vielseitig“, sieht Bürkle die Stärken vor allem in der mannschaftlichen Geschlossenheit, verweist jedoch auch auf die individuellen Stärken des SC DHfK. „Leipzig steht in der Abwehr sehr gut im eins gegen eins. Unsere Aufgabe wird es sein, die richtigen Lösungen in unserem eigenen Angriff zu erarbeiten. Wir treffen auf jeden Fall auf eine Mannschaft auf Augenhöhe.“ Grundsätzlich verfügt Leipzig über ein ausgeglichen besetztes Team, in dem die Mannschaft der Star ist. Mit Jens Vortmann und Milos Putera besitzt Trainer Christian Prokop ein zuverlässiges Torhüterduo. Hinzu kommt mit Benjamin Meschke, Alen Milosevic, Thomas Oehlrich und Bastian Roscheck ein mit unterschiedlichen Stärken ausgestattetes Kreisläufer-Quartett. Auf den Außenpositionen vertraut Prokop zudem mit Lukas Binder, Marvin Sommer, Lucas Krzikalla und Peter Strohsack auf junge deutsche Spieler mit hohem Entwicklungspotenzial.
Wesentliche Veränderungen im Kader ergeben sich im Vergleich zum Vorjahr lediglich im Rückraum. Die Abgänge um Philipp Pöter, Toptorschütze Philipp Weber (beide HSG Wetzlar), Sergey Zhedik (Katar) und Benjamin Herth (Rimpar Wölfe) sollen mit Europameister Niclas Pieczkowski (TuS N-Lübbecke), Roman Becvar (Empor Rostock), Andreas Rojewski (SC Magdeburg) und Tobias Rivesjö (HC Erlangen) kompensiert werden. Speziell der erfahrene polnische Nationalspieler Rojewski stellte auf Rückraum Rechts unter anderem beim Unentschieden in Magdeburg mit insgesamt acht Toren unter Beweis, wie wertvoll er für Leipzig sein dürfte.
Dabei lässt sich der SC DHfK auch von Verletzungen nicht stoppen. So fällt Rechtsaußen Krzikalla nach einem Achillessehnenriss längerfristig aus, zudem laboriert Becvar an einem Muskelfaser- und Pieczkowski an einem Bänderriss. Die TSVer konnten in der vergangenen Saison keinen Sieg gegen das Prokop-Team holen. Einer 25:31-Heimniederlage folgte ein 29:29 in Leipzig.
Am Montag ging es für die Niedersachsen vor allem darum, das Flensburg-Spiel möglichst schnell zu verarbeiten. „Die große Kunst ist es, den Schalter direkt wieder umzulegen. Wir müssen uns an die guten Sachen erinnern, die uns in der Vergangenheit stark gemacht haben“, gibt Bürkle die Marschroute vor. Personell dürfte die Situation der RECKEN im Vergleich zu Sonnabend unverändert sein. Mit Lars Lehnhoff, Csaba Szücs und Sven-Sören Christophersen fallen wichtige Stützen noch längerfristig aus. „Natürlich sind Verletzungen nicht schön. Dennoch haben wir einen starken Kader“, lässt der Olympiadritte Kai Häfner keine Ausreden gelten. „Wir wollen unbedingt gewinnen und können wichtige Punkte gegen einen direkten Konkurrenten holen.“